Eicheln – richtig schälen und Mehlherstellung

 

Sammelzeit: ab Ende September, je nach Witterung

Frische Eicheln sammeln. Alte, schimmlige, schwarze, fleckige oder auch Eicheln mit Wurmlöchern gleich liegen lassen.


  • Kurz die Eicheln in ausreichend Wasser legen. Oben schwimmende sind meist im Inneren hohl, sie sortiert man erneut aus.
  • Die restlichen Eicheln mit einem scharfen Messer, am besten sogar mit einem Teppichmesser, einschneiden und auf ein Backblech verteilen.
  • Im vorgeheizten Backofen zusammen mit einer kleinen Schale Wasser, wie beim Brotbacken, bei 180 Grad etwa 10 Minuten erhitzen, bis die Schale etwas aufplatzt.

Alternative:
Man kann auch die Eicheln in einer Pfanne anrösten. Wichtig ist, dass die Schalen nicht anbrennen und schwarz werden. Vorteilhaft ist auch, wenn man einen Deckel zur Hand hat. Die Schalen platzen unter der Hitze auf und lassen die Eicheln über den Pfannenrand springen.

  • Die Eicheln herausnehmen, leicht abkühlen lassen und pellen. Bei diesem Arbeitsschritt noch einmal nach schwarzen Stellen wie auch Befall von Ungeziefer schauen. Diese Eicheln abermals aussortieren.
  • Die Eichelnüsse vierteln.

Achtung:
Beim Schälen muss unbedingt auch die innere, feine Schale entfernt werden!

  • Im nächsten Schritt muss die Gerbsäure aus den Eicheln herausgekocht werden – dazu siedet man die Eichelnüsse in einem Topf mit Wasser.

Achtung:
Das Wasser darf unter keinen Umständen kochen, sonst verschließen sich die Poren und die Eicheln werden ungenießbar!

  • Bei diesem langsamen Kochvorgang muss immer wieder das Wasser ausgetauscht werden, sobald es dunkelbraun wird.
  • Die Eicheln sind zur weiteren Verarbeitung fertig, wenn das Wasser klar bleibt – jetzt schmecken sie nussig und nicht mehr bitter.

Mein Tipp:
Das beim Auskochen entstandene, dunkelbraune Wasser nicht wegschütten. Es eignet sich hervorragend zum Gerben und auch Färben! In einem warmen Tauchbad soll dieser Sud bei Gelenkproblemen sogar Linderung verschaffen.

  • Die so behandelten Eichelstücke auf einem Geschirrtuch ausbreiten und einen ganzen Tag an der Luft trocknen lassen. Alternativ auf einem Backblech, das mit Backpapier ausgelegt ist, im Warmhaltefach des Kachelofens oder in der Restwärme des Backofens trocknen, jedoch nur ein paar Stunden. Die Stückchen müssen nicht „knochentrocken“ sein.

Mehlherstellung:

Als grobe Mengenregel gilt:
Nach dem Schälen und Trocknen verbleibt etwa die Hälfte des Ursprungsgewichts. Für ca. 500 g Mehl benötigt man also 1 kg Eicheln.

Die nun wohlschmeckenden Eicheln sorgfältig zu einem Mehl stampfen. Alternativ kann man auch mit einem Fleischwolf arbeiten. Hierzu die Masse durch schrittweise durch immer feinere Scheiben drehen.
Getreide- und Kaffeemühlen eignen sich ebenso, je nach Wassergehalt der Eichelstücke.


Eine weitere Variante, die Eicheln vorzubereiten, ist eine kalte
Spülung.

  • Die Eichelnuss in kleine, gleichmäßige Stücke schneiden und in einen Leinensack oder in einen dünnen Baumwollstrumpf füllen.
  • 3 Tage lang in einen Eimer mit Wasser hängen.
    Damit auch hier die Gerbsäure ausgewaschen wird, muss man dieses Wasser zweimal täglich wechseln.
  • Anschließend die Stückchen sorgfältig unter fließendem Wasser
    waschen.

Auf dem Spaziergang auch Esskastanien gefunden und gesammelt? Hier geht es zur richtige Verarbeitung von Esskastanien.