Steinofen selber bauen – Planung und Bau

Wie bei den ersten Überlegungen beschrieben, soll unser Ofen multifunktional sein. Details sind im ersten Teil hier nachzulesen. Entsprechend großzügig habe ich ihn geplant.

Blick von oben auf den Rohbau.

Das weiße Tor ist nur ein Platzhalter für die Proportion der Öffnung. Das Dach mit dem Kamin ist grob mit Latten angedeutet.

Die Maße:

  • Die Ofenkammer ist 80 cm tief, 120 cm breit und 85 cm hoch. Die Dachschräge bis zum Kaminausgang sind noch einmal 80 cm hoch.
  • Die kurze Arbeitsfläche links ist 80 cm tief und 90 cm lang.
  • Die lange Arbeitsfläche rechts ist 80 cm tief und 140 cm lang.
  • Der gesamte Ofen hat eine Arbeitsplattenhöhe von 85 cm.

Grundsätzlich würde ich mich bei den Maßen an die Standardmaße für Küchen orientieren. Entsprechende Arbeitshöhe und -tiefe. Dazu sollten die seitlichen Arbeitsflächen nicht zu klein kalkuliert werden. Lieber eine lange großzügige Seite, wenn es für eine weitere gegenüberliegende Ablage platztechnisch nicht ausreicht.

Unterhalb der Ofenkammer befindet sich eine Räucherkammer mit separatem Tor.

Die lange Arbeitsfläche hat unterhalb die Möglichkeit für einen motorbetrieben Spieß auf Glutbett.

Der Motor für den Spieß wird außerhalb der Grillkammer, an der Stirnseite der Arbeitsfläche angebracht. Zusätzlich dient diese offene Kammer auch als trockener Lagerplatz für Holz.


Als Baumaterial habe ich mich für rote Ziegelsteine, alte Backsteine, Beton und Schamott entschieden. Dazu Metallbleche und ein Waben-Gitterrost für das Dach des Ofens. Alle Materialien sind gebraucht und über eine Zeit lang zusammengesammelt.


Nun zur Umsetzung

Das waren die Vorarbeiten vom Fundament bis zur Arbeitsfläche. Jede Bauphase muss entsprechend lange durchtrocknen.

Nun folgt die Dachkonstruktion. Sie muss stabil und hitzefest sein, da direkt darunter durchaus große Feuer entfacht werden. Es hat sich dafür ein Sandwich-Verfahren bewährt.

Das Metallblech hat 3 mm Stärke, das Wabengitter ist verzinkt und hat die Maße 3×3 cm.

Das Dach des Ofens mit einer 3-4 cm Betonschicht verschließen und mit Backsteinen verkleiden sowie den Kamin hochmauern.

Der Ofen wird anschließen mit Schamott ausgekleidet, damit die Hitze gespeichert wird. Den Schamott an allen Wänden bis zum Beginn der Dachschräge verkleben.

Der Boden des Ofens braucht einen besonders dicken Schamott, damit genug Hitze für Brot und Pizza gespeichert werden kann. Habe mich für 7 cm Stärke entschieden.

Die Kanten der Backsteine abschleifen, damit ein homogeneres Gesamtbild entsteht, anschließend den offenporigen Backstein versiegeln.

Dem Kamin ein Dach oder eine Platte zum Schutz gegen Regen geben. So verbessert sich auch der Zug.
Ich bevorzuge eine Platte und vier seitliche Öffnungen.

Damit ich die Luftzirkulation besser steuern kann, auch im Hinblick auf das Lufttrocknen in der großen Ofenkammer oben, habe ich in den Wänden verschließbare und vergitterte Backsteine eingesetzt.

Eine echte, selbst gemachte Steinofenpizza.

Zum Abschluss werden die beiden seitlichen Arbeitsflächen mit Granitplatten verkleidet, so lässt sich alles einfacher sauber halten, als grober purer Beton.

Die große Ofenöffnung hat ein abnehmbares Tor und so eignet sich der Ofen wunderbar für luftgetrocknete Wurst und Fleisch.

Hier ein Rezept für rohen Schinken … auch mit einer Alternative, wenn man keinen solchen Ofen sein Eigen nennt.

Wer nun auch solch einen Ofen bauen möchte, kann mich gerne anschreiben (info at nachhaltiger-leben.eu). Ich stehe mit Rat und Tat zur Seite.
Desweiteren biete ich gegen Auftrag auch den kompletten Bau solch eines Steinofens an.