Brot – unter der Glocke

In unserem Steinofen backe ich manchmal unter einer gusseisernen Glocke ein Brot. Ein Genuss, den ich nicht beschreiben kann, besonders zu geschmortem Fleisch aus dem Dutch oven oder zu frischem Gulasch aus dem Kessel.


1 kg Bio Weizenmehl Type 1050
50 g Maismehl
15-20 g Salz
1 Päckchen Trockenhefe
500 ml Wasser
etwas zusätzliches Maismehl, um den Schamott zu bemehlen

Wer möchte kann Brotgewürze, statt dem normalen Salz Fleur de Sel nehmen oder andere Gewürze nach Geschmack beifügen. Ich backe es einfach „natur„, wie im Rezept beschrieben. Das schmeckt uns am besten.


Mehl sieben und die andere Zutaten (Maismehl, Salz, Hefe) mit dem Mehl trocken zusammenmischen, dann das Wasser zugeben und zu einem Teig verarbeiten, der recht flüssig, jedoch nicht wässrig sein sollte. Der Teig muss nur kurz gerührt werden und nicht geknetet. Anschließend 1 Stunde an einem geschützten Platz ohne Zugluft und mit einem Geschirrtuch abgedeckt gehen lassen. Immer wenn der Teig aufgegangen ist mit einem Kochlöffel kräftig aufschlagen – dies insgesamt 2 x mal in dieser Aufgehphase.

Bereits aufgegangener, fertiger Brotteig.

Über die Glocke den Glutring geben und an der Kette aufhängen. Das Feuer entfachen und bereits zu diesem Zeitpunkt die Glocke vorwärmen, bis das Feuer in Glut übergeht.

Jetzt sind der Ofen und die Schamottsteine auf Temperatur gebracht und es kann losgehen.

Im nächsten Schritt räumt man die Glut zur Seite, fegt den Boden leicht ab und gibt eine Schicht Maismehl darüber, damit das Brot nicht anklebt.

Nun gibt man den Teig auf die Fläche, so dicht beinander wie möglich, damit er nicht größer sich ausbreitet, als die Glocke an Durchmesser hat.

Sogleich die heiße Glocke über den Teig absenken …

… und die Glut auf die Glocke türmen.

Nach 25 Minuten ist das Brot fertig. Die Glut von der Glocke fegen und diese anheben.

Das Brot kurz abfegen und langsam, mit einem Geschirrtuch bedeckt, ohne Zugluft auf einem Gitter liegend auskühlen lassen.

Knuspriger, feiner und frischer geht es nicht – und kein Vergleich zu einem Brot aus dem Backofen.

Mein Tipp:
Da der Steinofen auf Temperatur ist, und man nicht die Energie so nutzlos verpuffen lassen sollte, kann man ein zweites Brot backen und es einfrieren. Oder man bäckt auf Vorrat eine Pizza oder nutzt die Wärme samt Glut zum Schmoren im Dutch oven. Hier kann man auch mal noch einen Scheit Holz nachlegen, wenn der Feuertopf etwas länger benötig.

Wer sich nun ermutigt fühlt ein Steinofen-Projekt anzugehen: Hier geht es zu Anregungen und Anleitungen zum Selbstbau.