Gemüsegarten – wo pflanzt man welche Pflanzen?

Der Gemüsegarten ist aufgeteilt und angelegt, die Beete sind vorbereitet und das Pflanzjahr beginnt. (Hier zeige ich, wie man einen Gemüsegarten mit Beeten und Wegen anlegt.)

Die Vorgabe ist, dass die Beete zeitweise nicht leer stehen, sondern gut in der ganzen Gartenzeit genutzt werden können.

Was pflanzt man also genau wann und wo?

Dies soll eine handfeste Anleitung sein. Wer manche Punkte hinterfragen möchte, den bitte ich entsprechende Fachliteratur zusätzlich zu studieren. Dies ist auch keine x-te Anleitung, wie sie im Internet kursieren und doch nicht auf den Punkt kommen.


Vorwissen

1. Überlegung für den Pflanzplan
Ein Rotationsprinzip für alle Beete: Pflanzen teilt man in Stark-, Mittel- und Schwachzehrer ein. Verschiedenen Gemüsearten stellen unterschiedliche Ansprüche an Boden und Düngung. Diese drei Gemüsegruppen wechseln jedes Jahr die Beete, sodass die Nährstoffe im Boden optimal genutzt werden.

2. Überlegung
Ein Rotationsprinzip innerhalb eines Beetes: Pflanzen für eine Vor-, Haupt- und Nachkultur in einem Beet. Damit ist die Pflanz- und Erntezeit gemeint. Die Pflanzen der Vor- und Nachkultur wachsen schnell und nutzen das Beet, bevor die Hauptkultur gepflanzt wird, die zeitlich später im Jahr ansteht, oder das Beet verlassen hat.

3. Überlegung
Die Kombination von Vor-, Haupt- und Nachkultur in Verbindung von einer Mischkultur. Mischkultur bedeutet, dass sich verschiedene Pflanzen mögen und sich gegenseitig „helfen“, indem sie ihrem Nachbarn im Beet zum größten Teil Schädlinge und auch Krankheiten fernhalten. Hierzu zählen nicht nur Gemüsesorten, sondern auch Kräuter und Blumen!

4. Überlegung
Welche Kräuter und Blumen möchte man also im Garten haben. Zum Beispiel hält die Ringelblume Schnecken fern. Hat man alte Bauerngärten schon einmal gesehen, ist eigentlich alles gesprochen.


Ein Plan muss her – für Gartenneulinge

Man kann mit einer kleinen Auswahl von Sorten starten, die man im Griff haben kann, und erweitert mit Übung den Garten jedes Jahr.
Robuste Pflanzen helfen beim Start und verzeihen leichter eine ungeübte Pflege. Dazu gehören zum Beispiel Bohnen, Erbsen, Karotten, Knoblauch, Kräuter, Lauch Mangold, Radieschen, Rote Beete, Salat, Zucchini und Zwiebel.

  • Im frühen Frühling, wenn es noch einmal Frost geben kann, setzt man zum Beispiel Rote Beete, Karotten, Zwiebeln und Spinat. Diese Pflanzen mögen keine Hitze.

Ein Blick in die Übersicht, welche Pflanzen sich mögen oder nicht:
Rote Beete und Spinat mögen sich nicht, aber Rote Beete mit Zwiebeln ergänzen sich.
Karotten mögen Zwiebel.
Lieblinge von Spinat kommen erst etwas später mit hinzu, wenn es keinen Frost mehr gibt.
Alle diese Pflanzen sind Mittelzehrer, also keine Pflanzen, die das Beet mit gewissen Nähstoffen „aussaugen“.

  • Im Frühling, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, kommen unter anderen Bohnen und Gurken, Paprika, Salat, Radieschen und Tomaten in die Beete.

Ein Blick in die Verträglichkeitsliste:
Bohnen mögen keine Zwiebeln, aber vertragen sich wunderbar mit Gurken.
Die Gurken kommen mit dem Spinat und den Zwiebeln zurecht und mögen auch den Paprika.
Paprika mag Karotten und Gurken usw.

  • So setzt sich der Aufbau der Beete durch das Pflanz- und Erntejahr fort.

Was bedeutet das nun?

Der Spinat wird noch aus der kälteren Zeit stehen. Zu ihm pflanzt man die Gurken.
Der Paprika mag zum Beispiel die Tomaten und Karotten.
Zur Roten Beete, die früher gesetzt wurde, kann man Bohnen hinzugeben.
Entsprechend den Platz schon früh mit einplanen!

Eine Anregung für die Pflanzenwahl und -platzierung im Garten findet sich weiter unten auf dieser Seite.


Eine größere Vielfalt mit weitere Pflanzen braucht natürlich eine umfangreichere Planung.

Vorüberlegungen:

  • Jeder weiß schon vor dem Gemüsegarten, welches Gemüse man mag und welches nicht. Wir lieben eingelegte Rote Beete, Gurken und Zwiebeln – in jeglicher Geschmacksrichtung. Fenchel und Rhabarber benötigen wir zum Beispiel nicht.
  • Man erstellt den Beetplan für ein Erntejahr einmal. Im Folgejahr kann dieses ganze Beet mit seiner Vor-, Haupt- und Nachkultur sowie der Mischkultur ins nächste Beet weiterrotieren. Spinat wird immer Gurken lieben. Salat lässt sich variabel immer kurzfristig dazwischen sähen, da er schnell wächst und geerntet wird, und er wird Auberginen, Bohnen, Erbsen, Rettich und Ringelblumen immer lieben. Also: EINMAL hinsetzen und die gewollten Pflanzen anhand der Listen studieren und für sich selbst zusammenstellen.
  • Wo liegt zu Beginn der Planung das Hauptthema des neuen Gartens? So viel wie möglich frischer Salat? Der wächst schnell und fast in jedem Beet. Tomaten belagern sehr lang ein Beet und benötigen ein Dach über dem Kopf (siehe „Tomaten pflanzen“). Ich habe zum Beispiel ein sehr großes Tomatenbeet, da wir viele Tomaten frisch essen, trocknen und in allerlei Varianten für den Winter einkochen, und setze zwischen die Tomaten das Basilikum. Buschbohnen ranken sich bei mir rund um den Garten an Spalieren. Kürbisse setze ich zum Beispiel in die Ecken des Gartens und lass sie aus dem Garten rauswachsen mit ihrem üppigen Grün.

Es schwirrt bereits der Kopf und man sieht nur noch riesige Berge vor sich?
Die üblichen „Supereinfach“-Anleitungen, die sich im Internet finden lassen, helfen nicht wirklich zu Beginn?


Hier also eine handfeste Anleitung

Schreib auf eine Liste, was du gerne essen würdest – ohne eine Sortierung zu beachten. Also einfach alles, was dir schmeckt oder du gerne ausprobieren magst.

Male deinen Garten auf ein großes Papier auf. Wichtig sind die Beetanordnung und die ungefähre Größe. Es muss kein Architektenplan sein!

Nimm für die Vor-, Haupt- und Nachkultur Papier in 4 verschiedenen Farben und zerschneide es in kleine Kärtchen – alternativ gehen natürlich auch Buntstifte und weiße Kärtchen.

Aber 4 Farben? Ja.

Zum Beispiel rotes Papier für die Zeit mit noch möglichem Frost, weißes Papier für das Frühjahr nach dem letzten Frost, grünes Papier für die Hauptpflanz- und erntezeit und blaues Papier für den späten Sommer bzw. Herbst.

Jetzt suchst du deine gewünschten Pflanzen mit ihren Wachstumszeiten heraus und schreibst sie auf ein Kärtchen mit der zugeordneten Farbe.

Rote Beete würde bei meinem Beispiel auf ein rotes Kärtchen kommen – sie kann Frost ab und mit ihr kann ein Beet zum Beispiel beginnen.

Was steht auf anderen roten Kärtchen? Zwiebeln und Spinat. Das Kärtchen mit den Zwiebeln kann man mit auf das Beet zur Rote Beete schieben. Das Kärtchen mit Spinat sollte nicht auf das Beet mit der Roten Beete gelegt werden, da die beiden sich nicht mögen.

Und genau so kannst du die Kärtchen immer wieder passender verschieben, ohne dass du unübersichtliche Listen machst oder auf deinem Gartenplan immer wieder etwas durchstreichen und überschreiben musst. Ich weiß wovon ich rede …

Bei diesem Puzzle hilft die Übersicht der sich mögenden und gegenseitig stärkenden Pflanzen.

Sind alle Kärtchen am Platz, hat man für jedes Beet einen Jahresplan.

Wie geht es weiter?

Nun schaut man, wieviel Platz eine Pflanze für ihr Wachstum braucht und kann so, bei der entsprechenden Beetgröße, die Anzahl der benötigten Pflanzen berechnen.